Projektstart am Arbeitsplatz kann überwältigend sein, besonders wenn es darum geht, die beste Art und Weise zur Organisation und Verwaltung zu finden. Obwohl ein detaillierter Projektplan wichtig ist, um Aufgaben und Fristen zu umreißen, ist es ebenso wichtig, den richtigen Ansatz für die Projektausführung zu wählen.
Glücklicherweise gibt es zahlreiche bewährte Projektmanagementansätze, aus denen Sie wählen können. Fachlich werden diese als Projektmanagement-Methodologien bezeichnet.
Eine Projektmanagement-Methodologie bietet einen strukturierten Rahmen, um Veränderungen im Projektverlauf effektiv zu managen und anzupassen. Zu den gängigen Projektmanagement-Methodologien gehören Agile, Wasserfall, kritischer Pfad (CPM) und Six Sigma.
Agile Methoden gehören zu den beliebtesten Ansätzen im Projektmanagement — der Name gibt bereits einen Hinweis darauf, warum. Agile Methoden ermöglichen es Projektmanagern, flexibel und anpassungsfähig zu sein, Herausforderungen zu bewältigen und schnell auf die erfolgreichste Arbeitsweise umzuschwenken.
Damit Sie agiles Projektmanagement effektiv in Ihrer Organisation nutzen können, gibt es einiges zu verstehen. In diesem Artikel erfahren Sie, was Agile ist, welche fundamentalen Werte und Prinzipien Agile beinhaltet und zeigen Ihnen verschiedene Agile Rahmenwerke.
Wir zeigen Ihnen auch, wie Sie die Prinzipien von Agile in Ihr nächstes Projekt mit Wrike, unserer vielseitigen Arbeitsmanagement-Software, integrieren können.
Was ist agiles Projektmanagement?
Einfach ausgedrückt ist agiles Projektmanagement ein Ansatz, der sich an agilen Werten und Prinzipien orientiert, um den Weg für Projekterfolg zu ebnen. Agile nutzt eine Reihe von vier Werten und zwölf Prinzipien, um Projektmanager in ihrer Arbeit zu leiten.
Diese agilen Werte und Prinzipien wurden erstmals in einem Dokument namens „Agiles Manifest“ niedergelegt, das 2001 bei einem Treffen von Entwicklern und Programmierern in Snowbird, Utah, erstellt wurde. Es wurde geschaffen, um eine Lösung für ältere Projektmanagementmethoden und -prozesse zu finden, die als unpraktisch für moderne Projekte angesehen wurden.
Das Agile Manifest wurde von 17 Personen unterzeichnet, darunter Kent Beck, Alistair Cockburn, Jim Highsmith und Jeff Sutherland. Alle 17 wurden als Agile Alliance bekannt. Nach der Veröffentlichung des Manifests wuchs die Allianz letztlich auf mehr als 72.000 Mitglieder weltweit an, die alle die Prinzipien und Werte des agilen Projektmanagements in ihrer täglichen Arbeit umsetzen.
Doch was sind nun die Kernwerte und Prinzipien, die das Agile-Framework ausmachen?
Lassen Sie uns jeden dieser Werte und Prinzipien im Detail betrachten.
Was sind die vier agilen Werte?
Werfen wir zunächst einen genaueren Blick auf die agilen Werte:
- Individuen und Interaktionen sind wichtiger als Prozesse und Werkzeuge
Ein Grundpfeiler des agilen Projektmanagements ist, dass Kommunikation und zwischenmenschliche Beziehungen höher bewertet werden als streng geregelte Prozesse. Der agile Ansatz bevorzugt eine persönlichere Herangehensweise, bei der Teams ständig in Kontakt miteinander bleiben, anstatt rigide, vorab vereinbarte Meetings abzuhalten. - Funktionierende Software ist wichtiger als umfassende Dokumentation
Agile Teams sind keine Freunde von komplizierter Dokumentation. Anstelle von traditioneller Dokumentation nutzen sie lieber flexiblere Softwarelösungen, um ihre Daten, Berichte und Status-Updates zu verwalten. - Zusammenarbeit mit dem Kunden ist wichtiger als Vertragsverhandlungen
Agile Teams lieben die Zusammenarbeit. Das erstreckt sich auch auf den regelmäßigen Austausch mit Kunden und Stakeholdern und das Einholen von Feedback zum Projektfortschritt. Langatmige Verträge, die immer wieder überarbeitet werden müssen, sind hingegen weniger gut mit der agilen Methode vereinbar. - Reagieren auf Veränderung ist wichtiger als das Befolgen eines Plans
Dieser Wert fasst wohl am besten zusammen, was hinter dem agilen Projektmanagement steckt. Agile Teams zeichnen sich durch hohe Reaktionsfreudigkeit aus und passen sich mühelos an neue Umgebungen und Herausforderungen an.
In der agilen Welt sind sämtliche Prozesse und Aufgaben an diesen Werten ausgerichtet. Doch worin bestehen die zwölf Prinzipien, die den agilen Ansatz weiter ausdefinieren?
Was sind die zwölf agilen Prinzipien?
Bestimmt wird Ihnen auffallen, dass die agilen Prinzipien einen eindeutigen Bezug zu Softwareentwicklungsprojekten haben. Viele Mitglieder der ursprünglichen Agile Alliance waren in diesem Bereich tätig, und dieser Umstand spiegelt sich auch im agilen Manifest wider. Allerdings sind die Prinzipien durchaus auch auf Projekte in anderen Bereichen und Branchen anwendbar. Betrachten wir also genauer, was sich dahinter verbirgt:
- Unsere höchste Priorität ist es, den Kunden durch frühe und kontinuierliche Auslieferung wertvoller Software zufrieden zu stellen.
Für agile Teams steht die Kundenzufriedenheit an oberster Stelle. Sie bevorzugen es, in regelmäßigen Abständen (Teil-)Ergebnisse zu liefern, anstatt Kunden nach langer Wartezeit vor vollendete Tatsachen zu stellen. - Heiße Anforderungsänderungen selbst spät in der Entwicklung willkommen. Agile Prozesse nutzen Veränderungen zum Wettbewerbsvorteil des Kunden.
Agile Teams können jederzeit auf Änderungen reagieren, auch in letzter Sekunde. Dies verleiht ihnen einen Wettbewerbsvorteil gegenüber herkömmlichen Teams, die meist über kein so flexibles Change Management verfügen. - Liefere funktionierende Software regelmäßig innerhalb weniger Wochen oder Monate und bevorzuge dabei die kürzere Zeitspanne.
Auch hier wird deutlich, dass agile Teams lieber kontinuierlich kommunizieren, anstatt vorab Termine für den Austausch mit den Kunden anzusetzen, die oft zu weit auseinander liegen. In Scrum-Teams beispielsweise wird die Arbeit in ein bis vier Wochen lange Zyklen (sogenannte Sprints) aufgeteilt. - Fachexperten und Entwickler müssen während des Projektes täglich zusammenarbeiten.
Zusammenarbeit ist ein Kernelement des agilen Ansatzes und erstreckt sich auf Teammitglieder, Stakeholder, Entwickler, Kunden und sämtliche anderen relevanten Parteien. - Errichte Projekte rund um motivierte Individuen. Gib ihnen das Umfeld und die Unterstützung, die sie benötigen, und vertraue darauf, dass sie die Aufgabe erledigen.
Agile Teams erzielen Erfolge, weil sie die richtigen Personen für das Projekt auswählen. Unterstützung, Zusammenarbeit und die richtigen Tools sind der Schlüssel zum Erfolg. - Die effizienteste und effektivste Methode, Informationen an und innerhalb eines Entwicklungsteams zu übermitteln, ist im Gespräch von Angesicht zu Angesicht.
Seien wir uns ehrlich: Persönliche Zusammenarbeit ist im Projektmanagement nach wie vor unerlässlich. Doch auch in unserer neuen Realität der hybriden Arbeitsmodelle und des Homeoffice kann dieses Prinzip berücksichtigt werden. Software wie Zoom und Teams bieten eine gute Alternative zu Anrufen und E-Mails, und wenn große Entscheidungen im Projektverlauf anstehen, können auch persönliche Treffen vereinbart werden. - Funktionierende Software ist das wichtigste Fortschrittsmaß.
Dieses Prinzip bezieht sich konkret auf Software, doch die Botschaft kann auch auf andere Bereiche ausgedehnt werden. Ziel eines agilen Teams ist stets, die bestmögliche Qualität an den Kunden zu liefern. Ist der Kunde zufrieden, so kann das Projekt als Erfolg gewertet werden. - Agile Prozesse fördern nachhaltige Entwicklung. Die Auftraggeber, Entwickler und Benutzer sollten ein gleichmäßiges Tempo auf unbegrenzte Zeit halten können.
Dieses Prinzip zu befolgen, ist für viele Teams eine Herausforderung. Häufig zünden Teams gleich zu Beginn einen Turbo, verfallen aber dann für das restliche Projekt in ein langsameres Tempo. Agile Teams hingegen sollten versuchen, über das gesamte Projekt hinweg gleichmäßig schnell zu arbeiten. - Ständiges Augenmerk auf technische Exzellenz und gutes Design fördert Agilität.
Agiles Projektmanagement ist niemals statisch. Jedes neue Projekt bietet eine Möglichkeit, innovativ zu sein und Neues zu schaffen, anstatt die immer gleichen Ideen wiederzukäuen. - Einfachheit – die Kunst, die Menge nicht getaner Arbeit zu maximieren – ist essenziell.
Agile Teams verkomplizieren die Dinge nicht unnötig. Sie machen ihre Arbeit sorgfältig, erfüllen die Anforderungen und wenden sich dann rasch dem nächsten Projekt zu. - Die besten Architekturen, Anforderungen und Entwürfe entstehen durch selbstorganisierte Teams.
Was macht ein außergewöhnliches Team aus? Ein Teamleiter, der jedem Mitglied die Chance zu glänzen gibt. Mikromanagement hat nur selten positive Auswirkungen auf Teams, und agile Teams zeigen beispielhaft, was möglich ist, wenn man ihnen freie Hand lässt. - In regelmäßigen Abständen reflektiert das Team, wie es effektiver werden kann, und passt sein Verhalten entsprechend an.
Kontinuierliche Verbesserung ist das Herzstück der agilen Methode, und regelmäßige Überprüfungen der Teamperformance können helfen, schlechte Gewohnheiten abzulegen und erfolgreicher zu werden.
Gängige agile Methodologien (Unterkategorien)
Die agile Methodologie umfasst eine Vielzahl von Unterkategorien unter ihrem Dach. Jedes Rahmenwerk bietet einen etwas anderen Ansatz zum Projektmanagement, während es die grundlegenden Werte und Prinzipien von Agile beibehält.
Hier sind einige der am häufigsten verwendeten agilen Methodologien:
Scrum
Scrum-Teams teilen ihre Arbeit in ein bis vier Wochen lange Sprints auf. Nach jedem Sprint halten die Teams Retrospektiven ab, um ihre Arbeit zu reflektieren, zu diskutieren, was gut gelaufen ist, und Bereiche für Verbesserungen zu identifizieren. Dies stellt sicher, dass die Teams synchron bleiben und kontinuierlich Fortschritte erzielen.
Kanban
Kanban ist ein agiler Ansatz, der visuelle Boards und Karten zur Verwaltung des Arbeitsablaufs verwendet. Es hilft Teams, organisiert und effizient zu bleiben, indem es einen klaren Überblick über Aufgaben bietet. Ein wesentliches Merkmal von Kanban ist es, die Anzahl der gleichzeitigen Aufgaben zu begrenzen, wodurch die Teams ihre Arbeit abschließen und ihre Prozesse kontinuierlich verbessern können. Projektmanagement-Software wie Wrike enthält Kanban-Boards, die es einfach machen, den Fortschritt zu verfolgen, sich an Veränderungen anzupassen und effektiv in einem agilen Workflow zusammenzuarbeiten.
Extreme Programming (XP)
Extreme Programming (XP) verbessert die Softwarequalität durch Praktiken wie Paarprogrammierung, testgetriebene Entwicklung (TDD) und häufige Veröffentlichungen. Im Rahmen der agilen Softwareentwicklung priorisiert es Kundenfeedback und Flexibilität zur Anpassung an sich ändernde Anforderungen.
Crystal
Crystal ist eine agile Methodologie, die ihre Praktiken basierend auf der Größe und Komplexität des Projekts anpasst. Sie fördert häufige Kommunikation und Zusammenarbeit, sodass die Methoden den spezifischen Bedürfnissen des Projekts entsprechen und effektive Teamarbeit und Projektausführung unterstützen.
Lean
Lean-Agile-Prinzipien konzentrieren sich auf die Maximierung des Wertes durch die Beseitigung von Verschwendung und die Verbesserung der Effizienz. Dieses Rahmenwerk betont die schnelle Wertlieferung und die kontinuierliche Verfeinerung der Prozesse, um die Produktivität zu steigern und Verzögerungen zu reduzieren.
SAFe (Scaled Agile Framework)
SAFe ist ein umfassender Ansatz, der entwickelt wurde, um agile Prinzipien auf große Organisationen anzuwenden. Die Prinzipien des Scaled Agile Framework passen Lean-Praktiken an, um komplexe Projekte zu verwalten und mehrere Teams effektiv zu koordinieren. Insgesamt helfen die SAFe-Lean-Agile-Prinzipien Organisationen, konsistenten Wert zu liefern und sich an verändernde Anforderungen anzupassen.
Für welche Art von Projekten sind agile Ansätze geeignet?
Obwohl ursprünglich für Softwareentwicklungsprozesse und -projekte entwickelt, wurde die Agile-Methodologie inzwischen für viele verschiedene Projekte in einer Vielzahl von Branchen angepasst. Ihre inhärente Flexibilität ermöglicht es Teams, Ziele anzupassen, ohne den Projekterfolg zu gefährden.
Agile ist ideal für Teams, die schnellen Fortschritt schätzen und weniger starre Strukturen und Fristen benötigen. Wenn Ihr Projekt von konsistenter Kommunikation und einem anpassungsfähigeren Ansatz profitieren würde, könnten Agile-Praktiken genau das Richtige für Sie sein. Hier sind einige Arten von Projekten und Teams, für die sich die Werte der agilen Methodologie leicht anwenden lassen:
- Produktentwicklung: Agile wird häufig in der Produktentwicklung eingesetzt, um es Teams zu ermöglichen, Design und Funktionalität schnell auf Grundlage von Benutzerfeedback zu iterieren.
- Produktmanagement: Im Produktmanagement hilft Agile Teams, schnell auf Marktänderungen und Kundenbedürfnisse zu reagieren, um sicherzustellen, dass Produkte relevant und wettbewerbsfähig bleiben.
- Marketingkampagnen: Agile kann Marketingbemühungen optimieren, indem es Teams ermöglicht, Strategien schnell auf der Grundlage der Kampagnenleistung und Marktentwicklungen anzupassen.
- Veranstaltungsplanung: Bei der Veranstaltungsplanung ermöglicht Agile Teams, sich effizient an Änderungen und unerwartete Probleme anzupassen, sodass alle Aspekte der Veranstaltung reibungslos ausgeführt werden.
- Forschung und Entwicklung: In F&E-Projekten unterstützt Agile iterative Experimente und Feedback, wodurch Teams neue Ideen erkunden und ihre Ansätze basierend auf Erkenntnissen und sich entwickelnden Zielen anpassen können.
Tipps zur Berücksichtigung agiler Werte und Prinzipien in Ihren Projekten
Sie würden agiles Projektmanagement gerne selbst ausprobieren und möchten wissen, wie Sie die im Manifest formulierten Leitsätze konkret umsetzen können? Keine Sorge, auch hierzu haben wir einige hilfreiche Tipps für Sie gesammelt.
Zunächst sei festgehalten, dass es für die Implementierung von agilen Werten und Prinzipien kein Patentrezept gibt. Das agile Manifest ist ein intuitiver Leitfaden, den Ihre Teams frei interpretieren können. Solange die Kernideen der agilen Methode gewahrt bleiben, können je nach Projekt jederzeit Anpassungen vorgenommen werden.
Eine Möglichkeit, die Erfolgschancen zu steigern, liegt in der Verwendung von Projektmanagemensoftware, die mit den Prinzipien der agilen Methode kompatibel ist. Ein kollaboratives Arbeitsmanagement-Tool wie Wrike unterstützt Ihr agiles Team mit Funktionen wie z. B.:
- einer Single Source of Truth für Berichte, Änderungen und Kommentare ohne lästige Zusatzdokumente
- @Erwähnungen und Integrationen mit anderen Anwendungen, die sicherstellen, dass die gesamte Kommunikation in einem zentralen System stattfinden kann und alle Projektbeteiligten auf demselben Stand sind
- personalisierbaren Anfrage- und Arbeitseingangsformularen zur erleichterten Priorisierung von Arbeitsschritten und Optimierung der einzelnen Sprints
- sofort einsatzbereiten Vorlagen für Ihr Team, darunter Zusammenarbeit in agilen Teams, Sprint-Planung, Kanban-Projekte usw.
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