Um in Gang zu kommen, benötigen Marketing Teams zwei Dinge: Kaffee und Teamarbeit. Ersterer ist der bevorzugte Schmierstoff, der die Müdigkeit der Teammitglieder verscheucht, und mit dem Letzteren wird das Fortschrittsgetriebe in Gang gesetzt. Trotzdem kommt es vor, dass selbst die effizienteste Marketingmaschine wegen Ölmangel stehen bleibt.
Dann tauchen legendäre Geschichten über erschreckende Marketing-Fehler wie diese auf.
Sind Sie schon mal in einer solchen Situation gewesen, wo die Teamarbeit (und der Projektfortschritt) zum Stillstand kommen? Das kann schmerzen. Man kann von Glück reden, wenn die Korrektur nicht allzuviel Geld kostet. Meistens erleidet Ihre Marke aber dadurch einen enormen Ansehens- und Vertrauensverlust.
Weiß man aber, worauf man zu achten hat, können Fehler vermieden werden.
Wir wollen uns einmal die fünf häufigsten Fehler ansehen, die Marketing-Teams begehen, wenn es um Zusammenarbeit geht.
Marketing-Zusammenarbeit Fehler Nr. 1: Zusammenarbeit per E-Mail
Wir haben schon häufig gesagt: E-Mail ist nicht dafür vorgesehen, um Projektmanagement zu ermöglichen.
- Ziemlich schnell verliert man den Kontext dessen, worüber man sich unterhält, oder man bekommt sich wiederholende Informationen, weil jeder irgendwie zur der Diskussion beitragen will.
- Dann entstehen Probleme bei der Transparenz — Wie soll man den Status eines Projektes erfassen, wenn man nur E-Mail-Antworten liest? (Kurze Antwort: es geht nicht.)
- Verzögerungen entstehen auch dann, wenn man nach Anhängen sucht, oder nach bestimmten Details in E-Mail Threads, die 15 Ebenen tief liegen.
- Verheerende Folgen entstehen auch dadurch, dass man versehentlich die Taste "Allen antworten" drückt. Davon kann Bill Cochran ein Lied singen. Er ist der Kreativdirektor dessen monumentaler "Allen antworten" E-Mail Fauxpas letztendlich zu einem Werbeclip für Bridgestone Reifen im Superbowl 2011 wurde.
Benutzen Sie das richtige Werkzeug für die richtige Arbeit. E-Mail eignet sich ideal, wenn es darum geht, kurze Informationspakete zu verschicken. Geht es jedoch um eine effiziente Zusammenarbeit, muss man sich nach einer anderen Lösung umschauen. Statt sich auf E-Mail zu verlassen, investieren Sie in eines der Enterprise-Collaboration-Systeme, mit denen die Zuweisung von Aufgaben und die Projektverwaltung noch bequemer ist, als auf die Taste "Allen antworten" zu drücken, und wo nichts verloren geht.
Marketing-Zusammenarbeit Fehler Nr. 2: Nicht mit der Zielgruppe interagieren
Die herkömmliche Art des Marketings funktioniert nicht mehr — man kann jetzt nicht mehr einfach eine Marketing-Kampagne freigeben und dann, in der Hoffnung auf gute Ergebnisse, weggehen. Dadurch versäumen Sie es, gute Gelegenheiten zu nutzen, um den Kunden Ihre Marke näherzubringen.
Da unsere Arbeit in einem zunehmend sozialen Raum stattfindet, obliegt es dem Marketer, nach dem Start einer Kampagne mit den Zielgruppen zu interagieren. Engagement ist jetzt das Schlagwort.
Und nicht nur in den Sozialen Medien: rufen Sie sich bei potenzielle Kunden mit kurzen E-Mails in Erinnerung, erstellen Sie Landingpages, um Webinar-Aufzeichnungen und andere Inhalte neu zu verpacken, und erweitern Sie Ihre Unterhaltungen per Twitter und Facebook auf Websites wie Quora oder Slideshare aus. Seien Sie hilfreich, freundlich, ein Botschafter für Ihre Marke.
Ein tolles Beispiel? Carter Wilkerson fragt, wieviele Retweets erforderlich sind, um bei Wendy's ein Jahr kostenfrei Chicken-Nuggets zu bekommen. Die Antwort und ihre nachfolgende virale Verbreitung entwickelte sich sofort zu Kunden-Engagement.
BITTE HELFEN SIE MIR. EIN MANN BRAUCHT SEINE NUGGS pic.twitter.com/4SrfHmEMo3
— Carter Wilkerson (@carterjwm) 6. April 2017
Marketing-Zusammenarbeit Fehler Nr. 3: Mit falschen Kennzahlen messen
Wir leben im Zeitalter von Big Data und datengesteuerter Entscheidungsfindung. Entscheidungen zu Marketing-Kampagnen sind unlösbar verwoben mit den Kennzahlen früherer Projekte. Was ist aber, wenn sich diese Kennzahlen immer noch auf Facebook-Likes und Twitter-Follower beziehen? Dadurch, dass Sie unvollständige Daten sammeln, gehen Ihnen umsetzbare Einsichten verloren.
Erweitert man diese Logik dahingehend, wie man die richtigen Dinge messen kann — Dinge die wirkliche Geschäftsergebnisse hervorbringen — erhält man bessere Information, auf deren Grundlage man relevantere Kampagnen gestalten kann.
Mehr darüber, welche Marketing-Kennzahlen Sie messen sollten, finden Sie hier: 9 ausschlaggebende Schlüsselmetriken für Ihren Marketingchef.
Schauen Sie sich auch dieses 3-Minuten-Video an, über die KPIs, die man verwenden sollte, um die eigenen Content-Marketing-Bemühungen zu messen:
Marketing-Zusammenarbeit Fehler Nr. 4: Mangelhafte Kommunikation
Sind Sie Marketer? Für mangelhafte Kommunikationsfähigkeiten gibt es dann keine Entschuldigung. Ihre gesamte Existenz beruht darauf, dass Sie Ihre Ideen prägnant äußern und Menschen davon überzeugen können, auf das, was Sie sagen, zu reagieren.
Dennoch gibt es Marketing-Teams, bei denen die Fähigkeit zusammenzuarbeiten unter Termindruck ins Stottern gerät, und solche Personen, die bei unerwarteten Problemen schnelle, verärgerte Mitteilungen abschießen, wodurch sich die Situation noch verschlechtert.
Sie müssen dann auf das WER, WAS, WO, WANN und WARUM in der Kommunikation achten, bevor Sie eine E-Mail oder Sofortnachricht abschicken — besonders wenn Sie mit Kollegen zusammenarbeiten, die nicht bei Ihnen im Büro sitzen und Ihren Gesichtsausdruck nicht sehen, wenn Sie eine schroffe Antwort geben. Eine reaktive, schießwütige Einstellung ist dann Fehl am Platz. Seien Sie vorsichtig. Seien Sie Fair. Tolpatschigkeit ist nicht angesagt.
Schauen Sie sich dieses Video an; es zeigt, wie sich Stress auf die Team-Dynamik auswirkt (Länge 4:53), und mit welchen Strategien man mit Stress umgehen kann:
Marketing-Zusammenarbeit Fehler Nr. 5: Sich im Silo verstecken
Der wahrscheinlich größte Fehler, den Mitglieder eines Marketing-Teams begehen können, ist dass man sich in seinem persönlichen Silo versteckt, niemals nach Luft auftaucht, niemals sein Wissen mit anderen teilt. Es ist das alte Problem, dass man nicht erkennt, dass der eigene Prozess oder das eigene Wissen für andere nützlich sein könnten. Oder es mangelt einfach an Zeit, dem Team Best Practices beizubringen, die man für sich selbst bereits verinnerlicht hat. Da sich alles in Ihrem Kopf befindet, hat sonst niemand Zugang zu Ihrer Weisheit.
Für Silos hat die schnelllebige Welt von heute keinen Platz. Damit Teams optimal funktionieren können, muss Wissen geteilt werden. Und deshalb sind Management-Methoden wie Agile und Lean zu solchen mächtigen "Disruptoren" geworden, die den Fokus auf Zusammenarbeit statt Silos und Hierarchie richten.
Um Teil eines Marketing-Teams zu sein, das sich schnell bewegt und bei Bedarf dreht, muss es eine Kultur des Teilens und der Teamarbeit geben. Man muss sich bewusst anstrengen, Prozesse zu dokumentieren, Best Practices zu teilen, und dem Team Hilfe anzubieten wo immer möglich.
Begeht Ihr Marketing-Team eine dieser 5 kollaborativen Sünden?
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